Montag, 15. September 2014

HONDURAS - Auf den Spuren der Mayas

Da Nicaragua das Größte aller Länder Mittelamerikas ist und unser Ziel, San Pedro Sula, weit im Norden Honduras liegt, galt es, eine große Distanz zu überwinden. Das Busunternehmen Tica Bus half uns dabei. Man musste lediglich 37 Dollar hinblättern und gegen 4 Uhr morgens am Busterminal in Managua erscheinen. Dafür bekam man eine 13-stündige Busfahrt inklusive eisiger Klimaanlage, stinkender Toilette und amerikanische, auf spanisch synchronisierte Komödien mit englischem Untertitel. Der Grenzübergang war aber umso einfacher, da man nur Pass und Gebühr abgab und jeweils an der Grenze wartete, bis der Beamte mit Stempel im Pass zurück kam.

San Pedro Sula

Die Ankunft war echt ein Highlight: Es war dunkel, es goss in Strömen und wir waren auf dem größten Busbahnhof Mittelamerikas außerhalb der Stadt. Mit einer australischen Lady, die wir aus dem Bus kannten (der einzige Touri wohlgemerkt), teilten wir uns ein Taxi zu unserem rausgesuchten Hostel, das, Gott sei Dank, mit sauberen Laken auf uns wartete. Yeah, Reste an Avocado und Wraps gab es auch noch! Danke Mädels, das Taschenmesser hat sich jetzt schon gelohnt!

Copán

Da wir ja so gern Bus fahren, sind wir am nächsten Tag mit dem Chicken Bus zum größten Busbahnhof Mittelamerikas zurück, um von dort aus nach Copán, der ersten wichtigen Maya-Stätte auf unserem Weg, zu fahren. Die kleine Stadt an der Grenze Guatamalas schien weniger gefährlich und gut auf Touristen eingestellt zu sein. Zum einen merkte man das daran, dass nicht an jeder Ecke ein Soldat oder Polizist mit Maschinengewehr stand, zum anderen gab es viele Hotels und süße Souvenierläden sowie kleine rote Miniautos, die mich irgendwie an die überdachten Auslieferungsmopets von Joey's Pizzeria erinnerten, aber als Taxis durch die zu engen, zu steilen Gassen dienten. Wie immer verschwitzt – denn wir liefen natürlich – kamen wir an unserem, von holländischen Mädels überfülltem Hostel an. Das ausgelöste, scheinbar durch unsere hochroten Köpfe noch verstärkte Mitleid des Besitzers, brachte uns eine Einladung in ein Zimmer seines nebenstehenden Hotels mit super Ausblick zum Preis eines Hostelzimmers ein B-)
Selbstverständlich gab es einen Haken: Als ich mein erwartet sauberes Bett aufschlug, waren auf dem Laken pulverartige, kleine braune Kügelchen verstreut. Kaffee? Ameisenkacke? Wir einigten uns darauf, dass die Putze einfach geschlampt hat. Als ich jedoch im Bett lag und diese Kügelchen neben mir aufs Kopfkissen fallen hörte, konnte ich nicht mehr ruhig liegen. Wir suchten das ganze Zimmer ab – und auch nach einer Erklärung. Schließlich schob ich mein Bett in die Mitte des Zimmers, da dort vorher noch keine Kügelchen lagen, und wir einigten uns darauf, dass die Kügelchen von Termiten kamen, die über uns das Holzdach zerfrasen. Ja, ich bleibe bei dieser Geschichte!
Juhu, mein Bett war am nächsten morgen sauber. Hätte ich ja gar nicht wie eine Mumie eingehüllt im Schlafsack schlafen müssen. Nun ja, das Hotelfrühstück schmeckte mir trotzdem gleich besser :)

So jetzt mal zu den Ruinen! Die waren (trotz 15 Dollar Eintritt) recht beeindruckend. Eine der wichtigsten Maya-Zivilisationen lebte, gedieh und verschwand dann auf mysteriöse Weise rund um Copán. Im Vergleich zu den anderen Maya-Stätten in Mittelamerika wohl eher kleiner, dafür mit der aufwendigsten Architektur: Fast jeder der (wahnsinnig vielen) Steine war bis ins Detail bearbeitet und stellte ein Gesicht, eine Kampfszene oder ähnliches dar. Meist wohl die verschiedenen, regierenden Könige wie "18 Kaninchen", "Rauch-Affe" oder "Erstes Morgendämmern". Ganz schön fame deren Namen, oder? ;_



2 Kommentare:

  1. Hallo Stef,
    tolle tolle Erlebnisse :) Wir wünschen Euch weiterhin viel viel Spaß und viele schöne Erinnerungen :) Die Kühms ;)

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  2. Hey du verrücktes Huhn,
    nach unserem Hanoi-Trauma schläfst du in nem Bett mit ominösen Kügelchen? Respekt! :) Lassts euch weiter gut gehen und genießt noch das Schwitzen - davon haben wir nun spätestens seit dieser Woche net mehr viel in Deutschland... :P
    Viele liebe Grüße!

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