Chiquimula (oder einheimisch "Chickem")
Unser Weg sollte uns nach Flores führen. Da die Stadt jedoch weit im Norden liegt und Mittelamerika ja generell keine Nachtbusse anbietet (zu gefährlich!), entschieden wir uns eine Nacht in Chiquimula zu verbringen. Dort kamen wir wieder an eine Grenze – unsere eigene. Die Rucksäcke zu schwer. Der Saft war leer. Und der Wechsel der Betten in letzter Zeit zu häufig (ha ha nichts falsches denken :D ). Nicht, dass man das als Backpacker nicht gewöhnt ist, aber die Stadt brachte das Fass irgendwie zum Überlaufen. Der Busbahnhof war an einem Markt und unser Hostel auch. Daher waren überall immer zu viele Menschen, es war laut und dreckig und irgendwie alles ein Durcheinander. Es war die erste Stadt in der ich mich überhaupt nicht sicher fühlte, nicht mal im Hostel. Vielleicht lag es verstärkt daran, dass es dunkel war, als wir ankamen. Vielleicht daran, dass wir die einzigen Touristen waren. Oder daran, dass sogar vor jeder Bäckerei Securitys mit Maschinengewehren standen. Jedenfalls wurde es eine kurze Nacht.
Der nächste Morgen sah schon etwas sonniger aus! Lonely Planet hatte mal wieder nen spitzen Tipp zum Frühstücken. Es gab Pancakes mit frischem Obst und natürlich reichlich Kaffee ;) Der Markt war am Tag auch gar nicht mehr so schlimm und wir machten unser erstes Schnäppchen beim Flip Flop-Einkauf. Yeah, nur 3,50€! Hinterhergeworfen!
Schuhparadies hin oder her – auf nach Flores!
Verkäufer gehen in Chicken Bus |
Sandwich-Mann im Chicken Bus |
Schausteller im Chicken Bus |
Prediger im Chicken Bus |
Flores
Leider ging der ganze Tag für die 8-stündige Busfahrt drauf, aber es lohnte sich: Flores liegt neben der Stadt Santa Elena auf einer kleinen Insel – so hat man quasi den Seeblick inklusive, und unser Hostel war auch super. Aha, hier haben sich also die ganzen Touris versteckt! :) Im "Los Amigos" wimmelte es nur so vor Backpackern! Und alle hingen irgendwie ständig im Restaurant/der Bar des Hostels ab. Nachdem ich dort zum Abendbrot einen Burrito verdrückte und einen Mojito trank, wusste ich warum – Nomnomnomnom! Frühstück gab es dort auch, aber das hatten wir am nächsten Tag lieber in einem kleinen Lokal in der Stadt. Guatemala ist ja so unglaublich günstig! Kein Wunder, das die Hostels hier nie Küchen haben.
Tikal – Sunset-Tour zur Mutter aller Maya-Stätten
Wer es einmal in seinem Leben nach Guatamala schaffen sollte, muss unbedingt dort hin! Wow! Tikal ist nicht nur unglaublich groß und besitzt steilwändige Tempel, die bis zu 60m hoch sind, sondern liegt auch mitten im Urwald. Neben der beeindruckenden Architektur, haben wir so auch jede Menge Tiere wie Affen, Tukane und Nasenbären gesehen. Hier sollen mal 100.000 Menschen gelebt haben – unter anderem unter König Große Jaguartatze, der wohl für die Einführung des Luftangriffs durch Sperre verantwortlich war und so mehrere andere Maya-Stätten unterwerfen konnte. Menschenopfer reichen ja auch nich. Man muss sich auch noch gegenseitig bekämpfen.
Unser Tourguide war eigentlich ganz lustig und hatte alle Hände voll zu tun: neben uns ca. 20 englischsprachigen Touristen, betreute er gleichzeitig noch eine spanisch sprechende Truppe. So liefen wir mehrere Stunden umher, erfuhren viel über die Kultur der Mayas, sahen Tiere, machten Fotos und staunten. Zum Schluss bestiegen wir den größten aller Tempel (in dem übrigens der König Lord Chocolate begraben ist :P), und konnten so über Tikal und den Urwald hinweg blicken. Während die Sonne unterging stieg Nebel aus dem Urwald hervor. Alles ziemlich mystisch. Ich konnte einfach nur da sitzen und zuschauen. Es war wunderschön!
Abends zurück im Hostel gönnte ich mir natürlich nochmal einen Burrito. Ein perfekter Tag ;)
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