Samstag, 7. Februar 2015

VIETNAM - Ein Wiedersehen mit Freude

Eigentlich wollte ich dieses Land auslassen. Nicht nur, weil ich bereits 2011 mit Maike für 4 Wochen hier war und so gut wie alles gesehen habe, sondern auch, weil ich einige schlechte Erfahrungen gemacht habe: Gepanschter Alkohol, Taschenklau am Strand inklusive Kamera mit nicht ersetzbaren Fotos, Bettwanzen und Menschen mit mehr oder weniger hohem Servicedefizit – um nur einige Beispiele zu nennen.
Da das Land jedoch nur ein Katzensprung entfernt lag und ich es René nicht vorenthalten wollte, gab ich Vietnam eine zweite Chance. Und oh Wunder, ich wurde nicht enttäuscht. Die Menschen waren freundlicher und serviceorientierter. Die Städte (und Betten) sauberer. Das Essen schmeckte besser. Naja, vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück. :)


Ho Chi Minh City

Neben der Halong Bucht ist diese Stadt ein absolutes Muss, wie ich finde. Außerdem sind es von der südlichen Grenze Kambodschas nur wenige Busstunden hierher. Bei Ankunft in unserem Hotel im Distrikt 1, bekam ich ein Dejavu nach dem anderen und das blieb die nächsten Tage so. Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich noch so gut auskenne und so viele Erinnerungen wach werden. Lag sicher auch daran, dass wir die Dinge, die mir vor 3 Jahren am besten gefallen hatten, einfach nochmal machten: Wir gingen ins Kriegsmuseum, machten eine Tagestour zum Mekong Delta und besuchten die Chu Chi Tunnels. Und erfuhren so (erneut) viel Interessantes zum Vietnamkrieg und den damaligen Kämpfen gegen die Vietkong sowie den vietnamesischen Lebensweisen (Zubereitung von Reispapier, Schlangenschnaps trinken etc.).



Es ist schon bewundernswert, wie die Vietnamesen sich nach Jahrzehnte langen Kriegen wieder aufgerappelt haben. Natürlich sieht man immer noch negative Folgen, wie die vielen, körperlich Behinderten. Sie sind meist nachfolgende Generationen oder tatsächliche Opfer von Agent Orange (oder den vielen anderen Operationen, in denen Massen von Gifte in die Wälder gesprüht wurden) im Vietnamkrieg. Dass die ca. 3 Mio Opfer (und deren Familien) bis heute keinen Cent von den USA als Entschädigung bekommen haben, darüber spricht keiner mehr. Man pflegt ein "freundschaftliches" Verhältnis mit Amerika. Die Vietnamesen zeigen uns dafür, dass sie es genauso gut können: Die Wirtschaft floriert, die Industrialisierung schreitet voran und die Menschen werden immer geschäftstüchtiger. Mittlerweile gehört Vietnam somit zu den reichsten Staaten Südostasiens. Schauen wir mal, wie es weitergeht. 

 
 
 






Ansonsten noch etwas zur vietnamesischen Küche: Wir waren schon fast Stammgast in einem Restaurant nicht weit von unserem Hotel entfernt: Dort war es nicht nur günstig, sondern es gab auch eine unglaublich gute Phô Soup. Im Prinzip war das eine einfache Nudelsuppe mit Huhn, jedoch bekam man immer einen Teller mit massig Kräutern, Chilli und Limetten dazu, was in Kombination einfach total lecker schmeckte.


Hanoi und Halong Bay

Um von den Süden in den Norden Vietnams zu gelangen, dauert es über Landweg unglaublich lange (Maike und ich fuhren damals innerhalb von etwa 3 Wochen mit diversen Nachtbussen). So entschieden wir uns, nach Hanoi zu fliegen (außerdem kann man die Mitte bei einem Kurzaufenthalt getrost weglassen). Unser Hotel übertraf dieses mal unsere Erwartungen enorm. Da in Vietnam der Maßstab bei einem 10€/Person-Zimmer generell hoch ist, war unseres dementsprechend spitze. Jedoch begeisterte uns hier zudem der Service. Unsere Empfangsdame organisierte einfach alles für uns, so auch unsere 3 Tage/2 Nächte in Halong Bay. Ich hatte ja etwas Angst, da die Tour vor 3 Jahren nicht gut war. Wir entschieden uns also dieses Mal für eine Mittelklasse-Tour (was trotzdem noch ein super Preis-Leistungs-Verhältnis war) und wurden nicht enttäuscht: Tolle Suite auf dem Boot, die zweite Nacht in einer Lodge mit Meerblick, massig zu Essen, tolle Ausflüge und nettes Personal. Rundum ein gelungenes Erlebnis! Die einzige negative Überraschung: Am Abend der Nacht auf dem Boot, brannte ein anderes lichterloh. Innerhalb weniger Minuten hatte sich ein Feuer so ausgebreitet, dass alle Gäste und Besatzung von Bord springen mussten. Es kam niemand zu Schaden, doch wenn man auf einem Boot bestehend aus 95% Holz schläft, kommt man doch ins Grübeln. :D

 
 

 

 

In Hanoi selbst schlenderten wir viel durch die Altstadt und die Märkte. Wir aßen (auf Empfehlung unseres Hotel) leckeres vietnamesisches Barbecue und tranken vietnamesischen Kaffee. Die Besonderheit bei diesem Kaffee liegt übrigens darin, dass die Bohnen von Wieseln gegessen und ausgeschieden, und dann erst verarbeitet werden. So erhält er ein ganz besonderes Aroma! ;)


 

 

1 Kommentar:

  1. Hihi, da kommen mir ja wirklich einige Schnappschüsse bekannt vor. Besonders das letzte Bild hast du sehr schön gewählt :-P
    Schön, dass es dieses Mal auch alles glatt lief. An sich hatten wir ja auch schöne Tage in den 4 Wochen. Die "Ausreißer" waren nur zu krass, was :-*

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