Samstag, 21. Februar 2015

LAOS und NORDTHAILAND - Gebirge, Trekking und Nachtmärkte


Von Nordvietnam nach Laos zu kommen, stellten wir uns ziemlich einfach vor – sah zumindest auf der Karte so aus. Doch das Gebirge versprach Busfahrten von bis zu 35 Stunden am Stück. Also nahmen wir mal wieder einen Flug. Und der fand sogar mit einer kleinen Propellermaschine statt. :)

Luang Prabang

Der niedlichen Stadt, die auf einer Halbinsel – im Osten vom Namkam, im Norden vom Mekong begrenzt – liegt, sah man den französischen Einfluss von damals sofort an: Kolonialgebäude, süßes Feingebäck und französische Küche. Das Leben spielte sich auf der Hauptstraße ab, in der es viele Restaurants, Touranbieter sowie Fruit Shake-Stände gab, die auch traditionell belegte Baguettes verkauften. Gegen 17 Uhr wurde die Straße abgesperrt und entwickelte sich zu einem riesigen Markt, auf dem es Schönes zu Bestaunen (und zu Kaufen) gab. Aber auch an den beiden Flüssen konnte man lecker Essen oder sich mit einem Kaffee die Zeit vertreiben.






Einmal fuhren wir mit dem Moped zum Kuang-Si-Wasserfall, der sich in stufenförmige Kaskaden über Kalksteine hin zu mintgrünen Pools ergießt. Darum erstreckte sich ein großer Park der am Eingang Malaienbären beherbergt, die aus den Fängen von Wilderern gerettet wurden.
Obwohl man in Luang Prabang sicher mindestens eine Woche mit Fahrrad- und Flußfahrten sowie Höhlenbesichtigungen verbringen konnte, entschieden wir uns noch weiter in den Norden zu reisen, um in den wildesten und dichtesten Dschungel des Landes gelangen zu können.









Luang Namtha

Der Nachtbus schmiss uns gegen 4:00 Uhr am Busbahnhof, kilometerweit von der Stadt entfernt, raus. Zum Glück ging es ein paar Einheimischen genauso und wir fuhren alle mit einem gerade noch schlafenden Tuk Tuk-Fahrer weiter. Gegen 5 Uhr fanden wir endlich unser Hotel, wo natürlich noch alle Pforten dicht waren. Es wurden kalte und lange 2 Stunden Wartezeit.
Wir entlohnten uns mit lecker Frühstück und Mittagsschläfchen und schauten Ausschau nach einer Trekking-Tour. In Luang Namtha gab es sonst nichts, das Dorf diente wirklich nur als Ausgangspunkt um in die Nam Ha National Protected Area zu gelangen. Wir entschieden uns für 2 Tage Trekking am Stück, das bedeutete: Jeden Tag 6-7 Stunden wandern im Dschungel, bergauf wie bergab, auf schmalen Wegen. Wir hatten gleich 2 Tourguides, die für uns mit ihren Sebeln den Weg frei schlugen. Einer von beiden hackte immer einige Bambusrohre, in denen dann abends und morgens am Feuer Reis gekocht wurde. Am nahegelegenen Fluss wurden kleine Fische gefangen und geschlafen wurde unter freiem Himmel im Schlafsack. Das war schon alles ziemlich abenteuerlich! Und auch anstrengend: Am 2. Tag, nach Trekking durch tiefstes Dickicht, spürten wir jeden Knochen – und wussten, warum niemand außer uns, diese Tour buchen wollte. :D
Gut, dass wir noch eine Nacht im tollen Zuela Guesthouse gebucht hatten (unschlagbare 70.000 Kip, so etwa 7€ für uns zusammen!), das neben gelegene Restaurant war ja sowieso schon (mal wieder) unser Liebling.










Chiang Mai in Nordthailand

Eine Gibbon Experience und die Tatsache, dass von Laos aus die direkten Grenzen nach Myanmar für Ausländer nicht passierbar waren, veranlassten uns zu einem Abstecher nach Thailand. Außerdem war dies das einzige Land, das seine Visa kostenlos rausballerte. So fuhren wir nach Chiang Mai.
Die Stadt hatte alles zu bieten, was sich, meiner Meinung nach, die Meisten unter Südostasien vorstellen: Jede Menge Tempel, buddhistische Mönche und Märkte, preiswerte asiatische und europäische Restaurants, Massagesalons und diverse Ladyboys in Bars, aber auch tolle Ausflugsmöglichkeiten außerhalb der Stadt. Und alles hatte einen westlichen, angenehmen Charme – wenn das Thailand sein soll, wundert es mich nicht, dass so viele Touristen hier her fahren. Und dabei befanden wir uns noch nicht mal an einem schönen Strand!





Zu unserer Gibbon-Experience, was eine Art Ziplining durch den Dschungel mit Beobachtung von Gibbons war, buchten wir noch eine Downhill-Tour. Je nach Balance, Fitness und Erfahrung konnte man verschiedene Gebirgszüge hinab düsen. Obwohl unser Guide mich als "advanced" einstufte, fuhr ich bei der Anfängerstrecke mit, die für mich vollkommen ausreichte.

Außerdem berichtete René, der, seit er klein war immer viel auf dem Bike sitzt und dementsprechend die mittelschwere Tour fuhr, dass seine Strecke es echt in sich hatte. Gut ausgelaugt wurden wir dann Richtung Sitz der Gibbon Experience gefahren, wo wir bei Einheimischen übernachteten. Die kaum 1,50m große Omi konnte zwar kein englisch, war aber total niedlich und brachte uns regelmäßig Nachschub des einfachen, aber reichlichen Abendessens. Zu unserer Überraschung gab es dann für uns beide noch eine einstündige Bodymassage von einheimischen Masseuren. Das tat vielleicht gut!
Am nächsten Tag schenkten wir der Omi, nach dem wieder reichlichen Frühstück mit extra Oreokeksen, noch ein paar Geldscheine aus verschiedenen Ländern, die sie, von den verschiedene Gästen in ihrem Haus geschenkt, wie einen Schatz aufbewahrte.
Und dann schon gegen 8 Uhr wurden wir für das Ziplining eingekleidet. Mitten im Dschungel befanden sich mehrere kurze und lange Seile, an denen man entlang gleiten konnte. Das höchste Seil befand sich dabei 40m über Grund. Aufkommende Panik wurde durch unsere super lustigen Guides einfach weggespaßt, man hatte echt keine Zeit zum Nachdenken. Doch irgendwie musste ich immer schreien. Beim längsten Seil ist man zudem echt schnell geworden! Aber es machte einfach riesen Spaß. Und Gibbons haben wir auch gesehen. Schaut euch mal das Video an. ;)
Den Abend verbrachten wir noch mit Bier und einer 2 Euro Fußmassage, bevor wir am nächsten Tag (wieder mit der Propellermaschine) nach Myanmar flugen.



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