Melbourne ll und Phillip Island
Es war schön, die Stadt noch einmal mit reichlich Sonnenschein und einer Prise mehr Geld und Unbeschwertheit zu besuchen. Wir mieteten uns in einem niedlichen, privaten Appartement ein, das mit seiner Nähe zum Zentrum und dem Prenzlauer Berg-ähnlichem Stadtteil Fritzroy, für mich DIE perfekte Lage hatte. Etwas Jetleg- auf der einen und Dejavue-geplagt auf der anderen Seite, gingen wir die Tage in Melbourne ganz entspannt an: Schön Frühstücken, durch die Straßen, Southbank oder am Fluss langschlendern, Pferderennen besuchen, frisches Obst auf dem Victoria Market kaufen und vom Eureka Tower – der höchsten Aussichtsplattform auf der Südhalbkugel – die Stadt bewundern.
Am ersten Adventssonntag gings dann los. Mit Stollen und Eierpunsch aus dem Aldi. Und mit unserem mobilen Wohn- und Schlafraum für die nächste Woche. Erster Stopp: Pinguine beobachten auf Phillip Island :) Und die waren ja soooo niedlich: Auf einer Art Tribüne (deren exklusive Sitzplätze zwischen asiatischen Reisegruppen, man schon für "nur" 23 Dollar pro Person bekam) konnte man die kleinsten Pinguine der Welt bei ihrer Ankunft aus dem Wasser zur Abenddämmerung beobachten. Nachdem diese ans Ufer gewatschelt waren, ging das große Abklatschen mit den Artgenossen und Gemässte der kleinen Küken am Nest los. Alles mit unglaublicher Geräuschkulisse. Aber eben auch unglaublich putzig. <3
Natürlich erwischten wir die einzige kaputte Luftmatratze und verpassten den Check in auf dem Campingplatz, deswegen war die erste Nacht "interessant". Aber unsere Camping-, Pack- und Essen-für-unterwegs-einkaufen-Skills verbesserten sich die nächsten Tage und Wochen enorm! ;)
#GOR aka Great Ocean Road
Da wir von Phillip Island nicht komplett über Melbourne den gleichen Weg zurück wollten, nahmen wir auf der Halbinsel Mornington, nördlich von Phillip Island, die Fähre von Sorrento nach Queenscliff. Nicht ganz billig, aber wir sparten dadurch etwa 150km und gelangten von der nahegelegenen Stadt Geelong direkt auf die Great Ocean Road.
Endlich wurde mein Australien-Reiseführer, den ich seit Taiwan mit mir rumschleppte, sehr brauchbar. Das Planen von Übernachtungen und Stopps an Hot Spots war eine Leichtigkeit. Und die Touri Infos in jedem noch so kleinem Ort, hatten viele Geheimtipps und Umgebungskarten. So hielten wir an Wasserfällen, machten Spaziergänge auf verschiedensten Wegen in Nationalparks, Promenaden oder am Strand. Viele Wege führten zu Lookouts, von denen wir die wunderschöne Aussicht auf Meer und Klippen bewundern konnten.
Bei unserem ersten Übernachtungsstopp in Anglesea tummelten sich massig von Kängurus auf dem ansässigen Golfplatz. So viele auf einmal! Ziemlich süß und lustig. Und unser Luxus Caravan Park am Strand machte uns mit den Campinganlagen der nächsten Wochen vertraut: Alles gut organisierte, saubere Anlagen. Mit BBQ-Plätzen, Mini Markt und Pool. Zwischen 27 und 34 Dollar für 1 Auto mit 2 Personen immer noch günstiger als ein Hostel. Und irgendwie machte es auch Spaß, an jedem beliebigen Ort sein Zelt aufschlagen – bzw. wie wir, unsere Luftmatratze aufpumpen zu können.
Am nächsten Tag sind wir über Lorne und einer von der Great Ocean Road etwas abgelegenere Straße, auf der viele süße Koalas in den oberen Baumwipfeln zu sehen waren, bereits schon in Apollo Bay angekommen. Dort übernachteten wir bei Renés Cousine Katja, die schon seit mehreren Jahren im Ausland und seit einer Weile mit ihrem australischem Freund in Apollo Bay wohnt. Durch meinen 12 Stunden Tag damals, hatte ich allerdings kaum die Zeit sie zu besuchen, obwohl mein Fischrestaurant und ihre Bäckerei nur 2 Eingänge voneinander entfernt lagen. Um so mehr Zeit hatten wir jetzt und feierten ihren Geburtstag mit schönem Glühwein und leckerem Abendessen. Natürlich habe ich auch noch einmal meine deutschen Mädels getroffen, mit denen ich hier wochenlang zusammen wohnte. Außerdem musste René etwas aus meinem Fischrestaurant zum Essen holen (ich traute mich nach meiner Kündigung da nicht noch mal rein :D), wir gingen zum Lookout und machten tagsüber den Great Ocean Walk über Strand und Küste bis zum nächsten Nationalpark – zum Glück mit Katja's süßen Spezialitäten aus der Bäckerei im Gepäck. ;)
Da wir noch einige Kilometer bis Adelaide vor uns hatten, fuhren wir nach 2 Tagen weiter. Wir machten natürlich an den berühmten 12 (eigentlich nur noch 8, aber eine Namensänderung ist bestimmt zu schwierig) Apostel einen Halt, staunten kräftig, und ließen uns dann einen Abstecher in die nördlichen Grampians nicht entgehen. (Siehe Karte – wir wechselten quasi von Portland auf die blaue Route ;) )
Von West Victoria in den Süden von South Australia
Der Grampians Nationalpark wurde mir schon von anderen Reisenden empfohlen, da er durch seine kontrastreiche Landschaft beeindruckt: "Bizarre Felsformationen, Canyons, jähe Abgründe und felsige Plateaus, weite, grüne Täler mit Feucht- und Sumpfgebieten, Bächen, Wasserfällen und Stauseen" (so die Beschreibung im Reiseführer) – und wir waren mittendrin! Es war echt schön die Natur zu Fuß oder mit dem Auto zu erkunden.
Jedoch auch hier blieben wir nicht lang, denn ich wollte unbedingt noch nach Känguru Island. Also fuhren wir am nächsten Tag durch bis Cape Jervis, von wo aus die Fähre startete, und – kehrten wieder um. Wieso? Die Überfahrt sollte tatsächlich 200$ für das Auto und zusätzlich noch einmal etwa 100$ pro Person kosten! Unverschämt! Also fuhren wir zurück nach Viktor Habour, übernachteten dort und schauten uns am nächsten Tag auf einer kleinen Insel nahe der Stadt eine Pinguin Fütterung an (Herzklopfen <3) und bestaunten gleichzeitig noch die von Pferden gezogene, altertümliche Tram, die auf die Insel führte. Außerdem fuhren wir nach Hahndorf, eine schon etwas kitschige Version eines kleinen deutschen Dorfes, wo es ordentliche Knacker, Bretzeln und Kuchen gab. Wir fanden es dort super und schlugen uns die Bäuche voll. So wurde es doch ein schöner Tag, auch ohne Känguru Island :D Abends kamen wir bereits in Tanunda und Martys Hostel an, wo ausgiebig Martys Abschied gefeiert wurde. Und am Morgen ging es mit einem hart gegen die Müdigkeit kämpfenden Marty nach Adelaide, um das Auto abzugeben und bis morgens um 6 Uhr die Zeit totzuschlagen. Die Details spar ich euch lieber, denn das war mega anstrengend. :D Ich war froh, als wir im Flieger nach Cairns saßen und freute mich auf den nächsten Roadtrip...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen