Das "Banana", in dem ich wohne ist echt modern und schick, die Gäste und Mitarbeiter (ich befürchte es gibt mehr von ihnen als es Gäste gibt :D) sind super lieb und aufgeschlossen. Und als derzeitige Großstädterin, hab ich ja sowieso kein Problem mit vielen Menschen auf überfüllten Straßen. Kurzum: Ich fühle mich sehr wohl :)
Nach der ersten kurzen Nacht und dem Versuch wieder einmal mit der Zeitverschiebung klarzukommen, bin ich am nächsten Tag sehr viel umher gelaufen, um mir einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen. Wie es sich für Asien gehört, habe ich erstmal einen Tempel besucht. Und dann noch einen! ;)
Das Wetter war sehr angenehm, leicht bewölkt und Temperaturen um die 26 Grad. Leider wurden wir aber ab Freitag von einem Taifun heimgesucht, der bis Sonntag praktisch Dauerregen mit sich brachte. Das war wohl noch Glück im Unglück, da der Taifun Richtung Japan weiterzog und die sich dort auf das Schlimmste vorbereiteten. Jedenfalls hielt mich das schlechte Wetter nicht davon ab, die Stadt weiter zu erkunden. ;) So bin ich am Freitag mit einer Gondel auf einen Berg gefahren, der berühmt für seine Teehäuser und Wandertouren ist. Da Public Holiday war, quetschten sich überall die Massen durch, und das ist in Taiwan mehr als anstrengend: So unkoordiniert wie die Menschen hier umherlaufen, habe ich noch nie erlebt! Und dann findet man sie nur in Gruppen. Kein Wunder, dass wir genervten "Westerners" uns auch gleich zu solchen zusammenschließen. So traf ich überall nette Leute, die mich auf einen Plausch in der Metro oder sogar den ganzen Tag begleiteten. Mit dem Franzosen, der mir in der Gondel begegnete aß ich dann mein erstes taiwanesische Mittagessen auf dem Berg: Grob gehacktes Hühnchen in Ingwer (natürlich inklusive Knochen und Krallen) mit verschiedenem Gemüse, Süßkartoffeln und natürlich Reis. Ich sag mal, das Hühnchen war interessant. :D Da das Wetter einfach zu schlecht war, spazierten wir lieber noch ein wenig in der riesigen Mall vom berühmten 101 Tower herum. Später am Abend ging es dann auf Empfehlung eines Franzosen aus dem Hostel zu einem deutschen DJ: Marcus Fengler, Resident im Berghain von Berlin. Voll witzig, dass der Typ hier auflegte! Da musste ich doch hin! Und die Party war denen in Berlin sehr ähnlich: Dreckiger, kleiner Club im Hinterhof, viel Alkohol und ordentlich Gedresche. Mit dem Unterschied, das zwischen den überwiegend amerikanischen und europäischen Leuten immer mal wieder kleine Taiwanesen umherhüpften :D
Natürlich war die Nacht kurz und der Regen wieder da, also fuhr ich am nächsten Tag nur ins National Palace Museum, das die größte Sammlung chinesischer Kunstschätze weltweit beherbergte. Da gab es also viel zu sehen und über die Geschichte von China bzw. Taiwan zu erfahren. Am Sonntag ging es dann endlich zu den Hot Springs. Auch hier in Taiwan gibt es natürlich sehr viele Quellen, die durch unterirdisches Vulkangestein aufgeheizt werden. Diese ist, aus irgend einem Grund, den ich leider vergessen habe :D, besonders, und existiert in dieser Art nur zweimal auf der Welt. Es war echt cool anzuschauen, wie an dem kleinem See mit 90 Grad heißem Wasser der Dampf aufstieg. Im abzweigenden Fluss, konnte man dann auch die Füße ins Wasser halten :)
Den letzten Tag habe ich mir dann für den größten Zoo Asiens aufgehoben. Das Wetter war endlich wieder schön und ich konnte mir gemütlich alle Tiere betrachten. Berühmt war der Zoo natürlich auch für seine Pandas, die ich zum ersten Mal live dort bestaunen konnte. Außerdem gab es vom Tiger, Koalas und Kängurus über Nilpferde, Zebras, Giraffen bis hin zu diversen Kleintieren alles, was das Herz begehrt. Interessant war auch der Gorilla, der megagroß war und sehr nah an uns herankam (und uns dann auch noch mit einem kräftigen Schlag auf die Fensterscheibe erschreckte!). Ich verbrachte irgendwie 5 Stunden dort, sieht man ja nich alle Tage solche Tierchen :)
Am späten Nachmittag bin ich dann auf den 101 Tower. Der Eintritt war mit 500 Taiwan Dollar (etwa 13€), im Vergleich zu den sonst günstigen Preisen, ziemlich "happig". Aber das ist wie mit dem Fernsehturm in Berlin. Da muss man einfach mal oben gewesen sein. Entsprechend der 508m Höhe, war es im Außenbereich ziemlich zugig. Also schaute ich mir den Sonnenuntergang in Ruhe vom Observatory drinnen an. :)
Abends bin ich dann mit ein paar Leuten aus dem Hostel noch etwas trinken gegangen. Und auch da kam man wieder mit einigen Travellern ins Gespräch, so dass es noch ein echt netter Abend wurde. Sollte ich nochmal nach Taipeh kommen, würde ich auf jeden Fall auch nochmal im Banana übernachten - so tolle Mitarbeiter habe ich selten erlebt. Außerdem würde ich dann auch das Land, besonders die Ostküste, besuchen. Denn Taiwan ist ja eigentlich berühmt für seine beeindruckende Natur, von der ich leider nicht so viel sah - dafür war einfach zu wenig Zeit. Also sag ich einfach, "Bis zum nächsten Mal!" und mach mich in der Zwischenzeit auf den Weg nach Melbourne :)
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